Praktischer Unterricht der 9. und 10.Klasse zum Thema Sterbehilfe und Patientenverfügung

Wenn man nicht mehr entscheiden kann…

Praktischer Unterricht der 9. und 10.Klasse zum Thema Sterbehilfe und Patientenverfügung

Der Ethikunterricht befasst sich mit vielen verschiedenen Bereichen des Lebens, aber auch mit dem Sterben. Hierbei werden auch Themen wie Sterbehilfe und Patientenverfügung genauer beleuchtet.

Um den Schülerinnen und Schülern der 9. und 10. Klasse die Relevanz dieser Thematik und die praktische Umsetzung im Alltag näher zu bringen, fand am 05.04.2016 ein zweistündiges Projekt statt, für das ein Arzt des Ökumenischen Hainich Klinikums (ÖHK) referierte.

Sascha Freytag, Arzt in Weiterbildung der neurologischen Station des ÖHK, erläuterte den Schülern die kleinen, aber entscheidenden Unterschiede zwischen aktiver, assistierter, passiver und indirekter Sterbehilfe, die großen Einfluss auf die rechtlichen Konsequenzen dieser Handlungen haben. Mittels Beispielen, welche mit den Schülern diskutiert wurden, zeigte sich, wie schwer es ist, eine solche Entscheidung im Sinne des Angehörigen bzw. Patienten zu treffen.

Ausgehend von dieser Erkenntnis wurde im weiteren Verlauf des Projektes auf Vollsorgevollmachten, Betreuungsverfügungen und Patientenverfügungen eingegangen. Nachdem die Schulsozialarbeiterin (Lydia Axt) die theoretischen Grundlagen und rechtlichen Gegebenheiten zu diesen Dokumenten erläutert hat, waren die Schüler dran, sich einmal Gedanken um ihre Wünsche und Wertvorstellungen zu machen. Oft ist es schwer, sich mit Themen wie Tod, Sterben und Leiden auseinanderzusetzen; doch machten alle Schüler interessiert mit und verfassten ihre eigenen Gedanken zum Sachverhalt. Sie formulierten verschiedene Punkte zu ihren Lebenswünschen, Zielen und für sie wichtigen Werten.

Danach bekamen die Schüler aus Sicht des Arztes erläutert, wie man in einem solchen klinischen Fall, in dem der Patient nicht mehr selbst entscheiden kann, verfahren kann. Auch die Inhalte und Möglichkeiten, die jeder bei der Verfassung einer Patientenverfügung hat, wurden aus medizinischer Sicht, anhand von zahlreichen Fallbeispielen, dargestellt.

Diese 2 Ethikstunden waren sehr informativ. Viele neue Einblicke in diese Thematik gewannen die Schüler durch gute praktische Beispiele. Herzlichen Dank, Herr Freytag, dass sie uns dieses schwierige Stoffgebiet verständlicher machten.

sterbehilfe

Text:    Lydia Axt (Schulsozialarbeiterin)

Foto:    Jeannine Elflein (Ethiklehrerin)