Mühlhausens Geschichte von Kindern erklärt: Hör mal im Museum

Unstrut-Hainich-Kreis. Schüler aus dem Unstrut-Hainich-Kreis bringen Geschichte zum Leben. So erklären sie „Stadtgeschichten“ aus Mühlhausen.

Einen Audioguide zur Ausstellung „Stadtgeschichten“, die im Kulturhistorischen Museum am Kristanplatz in Mühlhausen erzählt werden, erstellt in dieser Woche eine siebente Klasse der Regelschule in Langula im Unstrut-Hainich-Kreis. Zehn Hörspielsequenzen werden entstehen.

Museumspädagogin Steffi Maass hat dazu Objekte aus der Ausstellung ausgewählt. Dabei geht es um eine Wetterfahne vom Rabenturm, der 1802 ein Flügel abgeschossen wurde, um eine Einbaum-Truhe, einen Flügelaltar von 1524, auf dem – mit der Ausnahme von Maria Magdalena – alle Gesichter zerkratzt waren. Die Marienkirche spielt ebenso eine Rolle wie Aemilienhausen, wo es einst einen Siechenhof für Alte und Leprakranke gegeben hat.

Die Regelschüler arbeiteten sich durch allerhand von Steffi Maass bereitgestelltes Material, zogen sich die wichtigsten Informationen heraus und wollen am Freitag (23. August) beim Wartburgradio in Eisenach die Texte einsprechen. Das ist quasi die Heimstatt von Franziska Klemm. Sie ist Medienpädagogik und leitet das Projekt mit den Schülern aus der Vogtei.

Gefördert wird das Schülerprojekt „Hör mal im Museum“ von der Thüringer Landesmedienanstalt, der Sparkasse Unstrut-Hainich und der Sparkassen-Kultur-Stiftung. Für Donnerstag war vorgesehen, dass die Jugendlichen im Heimatmuseum von Langula die entsprechenden Geräusche für ihre Audio- Dateien aufnehmen: das Knarzen, Klirren, Klappern, Knacken.

Über das Hör-mal-im-Museum-Projekt sind seit 2018 thüringenweit mehr als 20 Audioguides von Kindern für Kinder entstanden. Auch die Mühlhäuser Museen haben sich vor sechs Jahren schon einmal daran beteiligt. Damals entstand eine Hörreihe durch die Ausstellung „Von Einhörnern und Drachentötern“, die in der Marienkirche zu sehen ist.

Heike Conrad, Lehrerin an der Regelschule Langula und zugleich die Vorsitzende des dortigen Heimatvereins, betreut das Projekt für ihre Schule. Es ist das zweite binnen weniger Monate. Schon im Frühjahr 2023 erstellten damalige Neuntklässler einen Audioguide für die Kunstausstellung im Kulturhistorischen Museum.

Franziska Klemm geht davon aus, dass die Audiodateien 2025 den Besuchern zur Verfügung stehen. „Zu denen, die unsere von Kindern gemachten Audioguides nutzen, zählen Grundschüler genauso wie Fünft- und Sechstklässler. Aber auch die Erwachsenen greifen gern einmal zu“, sagt Steffi Maass.

© Claudia Bachmann, TA/TLZ (erschienen am 22.8.24 – https://www.thueringer-allgemeine.de/lokales/unstrut-hainich-kreis/article407071332/muehlhausens-geschichte-von-kindern-erklaert-hoer-mal-im-museum.html