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” Erinnern braucht Wissen”

 

Im Rahmen dieses Leitthemas beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse der Regelschule Langula mit der nationalsozialistischen Geschichte Deutschlands.

In einem mehrtägigen Projekt, initiiert und geleitet von Frau Elflein, erfuhren sie durch interaktive Aufgabenbearbeitung mehr über Konzentrationslager, speziell über das KZ Mittelbau-Dora.

Es wurden am ersten Tag grundlegende Informationen miteinander diskutiert, Vorstellungen und bisheriges Wissen besprochen. Mit Hilfe von Informationstexten konnten die Schüler selbst Exponate herstellen und sich einen Einblick von der Umsetzung der Ideologie der Nationalsozialisten verschaffen. Danach wurde das Thema von Seiten der Opfer betrachtet. Anhand von Teilbiografien von Inhaftierten der Konzentrationslager sollten sich die Schüler überlegen, wie deren Leben weiterverliefen. Die Beschäftigung mit den Lebensgeschichten einzelner Opfer machte die Willkür der NS und die Leiden der damaligen Häftlinge noch stärker bewuss

Am Folgetag ging es dann mit der Klasse in die Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Hier erfuhren die Schüler viele Dinge zum ehemaligen KZ, die Abläufe im Lager, die Befreiung, die Verwendung des Lagers nach dem Krieg sowie seine Bedeutung bis heute. Obwohl viele Gebäude, speziell die Baracken, nicht mehr so vorhanden sind wie damals, erinnern weiß bemalte Baumstämme an ihre Existenz und ihre Bedeutung. Bei der Besichtigung und den Erläuterungen zum Appellplatz stellte sich eine bedrückende Stimmung bei den Schülern ein, die durch das Aschegrab und das Krematorium des Lagers noch zunahm. Zum Schluss erlebten die Schüler der 10. Klasse den Stollen, in den die Rüstungsfertigung im Zweiten Weltkrieg verlagert wurde. Bei 8 Grad Innentemperatur, hoher Luftfeuchtigkeit und bedrückender Dunkelheit gewannen die Schüler weitere Eindrücke über die grausamen Arbeitsbedingungen, denen die Inhaftierten hier ausgeliefert waren.

Der Ausflug hat nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch das Geschehene stärker ins Bewusstsein und Gefühlsleben der Jugendlichen gerückt. Neues Wissen und Erleben, direkt an einem solchen historischen Ort, bringt den Schülern Erinnerungen und Emotionen, die sie ihr weiteres Leben begleiten und bereichern werden.

Zum Abschluss des Projektes stellten die Schüler ihre Gedanken, Emotionen und prägenden Erlebnisse in Form einer kreativen Arbeit dar, um diese individuell zu verarbeiten. Weiterhin beteiligten sie sich an einem Blogeintrag über ihre Erlebnisse, der auf der Schulhomepage veröffentlicht ist.

Text:     Lydia Axt

Bilder:   Jeannine Elflein

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